Diversität leben – Konflikte lösen

Seit vielen Jahren setze ich mich für die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und den Schutz der LGBTIQ*-Community in unserer Stadt ein. Denn die Rechte queerer Menschen sind in einer von Diversität geprägten Stadt nicht verhandelbar.

Seit 2014 begleite ich als Regisseurin die Projekte von „Malte Anders“. Drei Comedy Programme wurden „vor Corona“ im Gallus Theater und in dem Satrie Theater Die Schmiere regelmäßig aufgeführt. Darüber hinaus haben wir zwei Schulprogramme entwickelt, mit denen Malte bundesweit in Schulen auftritt, um Jugendliche über die Themen der sexuellen Vielfalt aufzuklären. 

Mit den Projekten von Malte Anders habe ich stets einen Ansatz verfolgt, der auf Miteinander, Dialog und gegenseitigen Respekt gründet. Diese drei Säulen sind für das Zusammenleben in unserer Stadt, unabhängig von kultureller, religiöser, sexueller oder geschlechtlicher Identität, von großer Bedeutung.

„Seinen Mann stehen“

Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Identitäten und Geschlechterrollen beschäftigte mich bereits vor 25 Jahren – als aus Maja Wolff für ein breites Frankfurter Publikum Chansonnier und Vorzeigesingle „Anton Le Goff“ wurde. Sich in das „andere“ Geschlecht hineinzuversetzen, sich darin verstehen zu lernen, auszuprobieren und in der Rolle des „starken Geschlechts“ auch mal andere Entscheidungen zu treffen haben nicht nur meinen beruflichen Werdegang in vielerlei Hinsicht geprägt.

In 10 Kabarettprogrammen und der jahreangen Moderation des Grüne Soße Festivals hat Anton viele Herzen der Stadt erobert.

Von Bitch bis Burka

Im Jahr 2017 wurde das Thema „Women Empowerment“ zum Projektinhalt. Gemeinsam mit Frauen in Führungspositionen und weiblichen Geflüchteten haben wir uns im Jahr 2017 mit den Themen Frauenrechte, Gleichberechtigung, Emanzipation und Führungsstärke beschäftigt. In einem aus biografischen Inhalten entwickelten Musiktheaterstück trafen die Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen der Frauen und Mädchen auf damit verbundene Vorbehalte, Hürden und Chancen in einer immernoch männerdominierten Gesellschaft.

„Von Bitch bis Burka“ – eine öffentliche Debatte auf der Bühne des antagonTheaters.

Knasttheather

Projekte mit Studierenden der Sozialen Arbeit und Strafgefangenen der JVA Preungesheim

Resozialisierung durch Kunst und ästhetische Bildung: Unter der Firmierung „Knasttheater“ war die Zusammenarbeit von Studierenden und Strafgefangenen ein deutschlandweit einzigartiges Projekt, das sich unter anderem auch mit einem gewaltfreien Zusammenleben in unserer Stadt auseinandersetzte. Zwischen 2008 und 2012 entstanden insgesamt fünf Produktionen. Erklärtes Ziel dieser Arbeit war, Kunst und Kultur auch dorthin zu bringen, wo sie bisher keinen oder nur wenig Raum fanden. Die verschiedenen  Projekte ermöglichten den Projektteilnehmer*innen einen intensiven Austausch und nicht zuletzt einer breiten Öffentlichkeit einen Einblick „hinter die Gitter“ der Vollzugsanstalt.

„Zur Umsetzung dieser Projekte braucht es neben einem klaren Ziel und einem langen Atem vor allem eine starke Überzeugungskraft, um bürokratische und gesetzliche Hürden zu überwinden und Unterstützer*innen für diese bedeutungsvollen Projekte zu gewinnen.“

Eines der Highlights in dieser Zeit war sicherlich der gemeinsame Umbau eines Schubleichters auf dem Main zu einem Theaterschiff für die Aufführung der Oper Carmen (2011).

Messiah für Alle

Mit über 100 Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen haben wir im Jahr 2018 ein beeindruckendes Musiktheaterprojekt auf die Bühne der Frankfurter Heilliggeistkirche gebracht, eine Adaption des Oratoriums „Messiah“ von Händel.

In dem einjährigen Projekt bewiesen Neu-Frankfurter*innen erfolgreich, wie interreligiöser Dialog in einer multikulturellen Stadt funktioniert. Menschen unterschiedlicher Religion, Hautfarbe, Herkunft und kultureller Bildung zuzuhören, ihre Geschichten wahrzunehmen und sie als Teil des Ganzen zu sehen war Teil meiner Aufgabe als Projektleiterin.

Gerade in Zeiten aufkeimender Konflikte und ideologischer Anschläge ist dieser Zusammenhalt für das Leben in unserer Stadt unabdingbar.

Foto_Anja Kühn

Hänsel, Gretel, Du & Ich

Mit unserer Inszenierung der Oper Hänsel und Gretel“ vor dem Hintergrund der sogenannten „Flüchtlingskrise“haben wir im Jahr 2015 auf die Flut von minderjährigen unbegleiteten Geflüchteten reagiert, um einer breiten Öffentlichkeit die Geschichten und Schicksale der „Kinder auf der Flucht“ zu erzählen.

Um Menschen auf diese Weise zu ermutigen, ihre Geschichten zu teilen, braucht es einen sicheren Rahmen, in dem gelacht und geweint werden kann. Über Tanz, Musik und Theater haben die jungen Geflüchteten gemeinsam mit Studierenden der University of Applied Sciences und Tänuzer*innen und Musiker*innen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ein berührendes Zeugnis der Geschehnisse auf die Bühne gebracht.

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