Verleihung der Goethe-Plakette
Am 16. Dezember 2024 hat mich das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) mit der Goethe-Plakette ausgezeichnet. Ich nehme diese Auszeichnung mit großer Dankbarkeit und Demut entgegen.
Mein Dank gilt nicht nur dem Land Hessen für diese wunderbare Ehrung, sondern vor allem all den Menschen, die unsere Projekte erst möglich gemacht haben.
Mission Grie Soß – danke Torsten, für die gemeinsame verrückte Idee …
Dank an diejenigen, die mit uns gearbeitet, gespielt, gestaltet, gedient, gesungen und erzählt haben. Dank an alle Künstler, Musiker, Gestalter und Servicekräfte des Grüne Soße Festivals. Ihr alle habt zum Erfolg des Grüne Soße Festivals über all die Jahre beigetragen.
Ich widme diese wundervolle Auszeichnung darüber hinaus auch allen Teilnehmer:innen meiner sozialen Projekte mit dem Verein Art Q e.V.: Strafgefangene, Geflüchtete, Studierende aus mehreren Semestern, an Demenz erkrankte Senior:innen, unterdrückte und misshandelte Frauen, die ihre Geschichten geteilt haben. Menschen aller Religionen, die den Messiah aufgeführt haben. Malte Anders, der über 1500 Vorstellungen landauf landab gespielt hat, um aufzuklären über Homosexualität, Toleranz und das Anderssein. Und für alle Unterstützer, die auch die mutigeren, manchmal gewagten Projekte mitgetragen haben.
Nicht zuletzt gilt der Dank den Partnern und finanziellen Unterstützerinnen und Unterstützern, die auch die mutigeren, manchmal gewagten Projekte mitgetragen haben, so dass all diese Geschichten auf den unterschiedlichsten Bühnen erlebbar werden konnten.
Wir haben in unseren Projekten nicht nur kreative Grenzen verschoben, sondern auch Systeme berührt – Systeme, die die Gesellschaft ausmachen: Soziales, Bildung, Kultur, Integration. Und doch hörten wir während der Pandemie oft, wir seien nicht „systemrelevant“. Aber was könnte systemrelevanter sein als das, was unser Menschsein berührt, was uns verbindet, heilt, stärkt und inspiriert? Kultur ist nicht das Sahnehäubchen – sie ist das Brot.
Wie sagte Goethe: „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.“ In einer Zeit, in der vieles unaussprechlich scheint – die Zweifel, die Brüche, die Gefährdungen unserer Demokratie – kann die Kunst das aussprechen, was oft überhört wird, und Räume für Dialog und Verständnis schaffen.
Und was hätte Goethe noch dazu gesagt? Vielleicht dies: „Das Wahre, Edle und Große wird nie systemrelevant genannt – aber ohne es wäre jedes System leer.“ Ich glaube, er hätte verstanden, dass Kunst und Kultur die Systeme erst lebendig machen.
Diese Auszeichnung gehört uns allen – und der Idee, dass Kunst die Welt verändern kann.


